Digitalisierung im Rückbau: Testbetrieb zur Freigabe von Gebäudeflächen startet

21. April 2021
Die Gebäudedekontamination und -freigabe zählt zu den aufwändigsten Projekten beim Rückbau von Kernkraftwerken, die in einem möglichst frühen Rückbaustadium geplant und gestartet werden sollte. Zu diesem Zweck entstand im leeren Reaktorgebäude des stillgelegten Kernkraftwerks Würgassen in den letzten Monaten ein Testzentrum. Mitarbeiter der PreussenElektra und der Firma Safetec erproben dort neue Technologien zur Digitalisierung von Prozessschritten, die im Rahmen der Gebäudedekontamination und -freigabe abgearbeitet werden müssen.
„Mit der Gebäudedekontamination und -freigabe steht und fällt der Erfolg des Rückbaus. Allein die Größe dieses Gewerks beeinflusst die Faktoren Zeit, Kosten und Personal wie kein anderes. Deshalb haben wir letztes Jahr ein Projekt ins Leben gerufen“, erklärt Projektleiter Stefan Niebuhr. „Die Reinigung und Freigabe der Gebäudeflächen ist eine langwierige und aufwändige Fleißarbeit. Daher versuchen wir, möglichst viel zu standardisieren, denn das ist die Voraussetzung für Digitalisierung und Automatisierung.“

Ziel des zusammen mit der Safetec aufgesetzten Projekts ist es, die optimalen Prozesse und Technologien zu finden, um in kürzester Zeit möglichst viel Gebäudefläche zu dekontaminieren und freizumessen und dies zu dokumentieren. Diese Verfahren sollen anschließend in allen Rückbauanlagen der PreussenElektra angewendet werden. In den sechs stillgelegten Kernkraftwerken der PreussenElektra müssen in den nächsten Jahren insgesamt rund eine Million Quadratmeter Fläche dekontaminiert und freigegeben werden.
