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Konventioneller Abbruch des Kernkraftwerks Stade beginnt

13. April 2023

Der Rückbau des Kernkraftwerks Stade (KKS) tritt in die letzte Phase ein: Am 12. April startete der konventionelle Abbruch der Anlage, beginnend mit der Demontage des Unabhängigen-Notstands-Gebäudes (UNS-Gebäude) und des Notfallgebäudes. PreussenElektra plant, den Rückbau des KKS Ende 2026 abzuschließen.

Das Kernkraftwerk Stade war 2003 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt worden und befindet sich seit Ende 2005 im Rückbau. Ausnahmslos alle im Rahmen des Rückbaus demontierten Anlagen- und Gebäudeteile – seien es bewegliche oder feste Strukturen – wurden mehrfach auf verbliebene radioaktive Kontamination gemessen und gegebenenfalls in aufwendigen Verfahren gereinigt. Dieser Prozess wurde durch die zuständige atomrechtliche Aufsichts-Behörde und unabhängige Sachverständige stets eng begleitet. „Die Bearbeitung und Behandlung von Reststoffen aus dem Rückbau ist arbeits- und kostenintensiv, ermöglicht aber, dass wir nach behördlicher Zustimmung im Rahmen der Freigabe einen Großteil der Materialien in den Wertstoffkreislauf zurückgeben können“, erklärt Marco Albers, Leiter der Anlage.

Weniger als zwei Prozent der beim Rückbau eines Kernkraftwerks entstehenden Gesamtmasse müssen als radioaktiver Abfall endgelagert werden. Die verbleibenden rund 98 Prozent können entweder direkt weiter genutzt oder nach entsprechender Reinigung und erfolgter Freigabe weiterverwendet oder konventionell entsorgt werden. Die Kosten für den gesamten Rückbau ihrer insgesamt sieben Kernkraftwerke trägt die PreussenElektra.

Rückbau in Stade erfolgte in vier Phasen

In der ersten Rückbauphase von 2005 bis 2010 wurden nichtnukleare Anlagenteile und nicht mehr benötigte Systeme abgebaut. Durch den Abbau weiterer Komponenten wurde im Kontrollbereich Platz für die späteren Arbeiten und insbesondere die Logistik geschaffen.

Die Rückbauphase II von 2007 bis 2010 diente den Vorbereitungen und der Durchführung des Abbaus von Großkomponenten, wie beispielsweise den Primärkühlmittelleitungen einschließlich der Pumpen sowie der Dampferzeuger.

Im Rahmen der Rückbauphase III von 2008 bis 2011 wurden die am stärksten radioaktiv kontaminierten Komponenten abgebaut. Dies waren der Reaktordruckbehälter und die ihn umgebende Betonabschirmung – der sogenannte Biologische Schild. Ebenfalls demontiert wurden weitere feste und bewegliche Einbauten des Reaktordruckbehälters, die Betonriegel zur Abschirmung des Reaktorraumes und die Gestelle im ehemaligen Brennelementlagerbecken.

In der Rückbauphase IV von 2011 bis 2022 wurden alle noch verbliebenen Systeme im Kontrollbereich demontiert und große Betonstrukturen wie der Splitterschutz und der Kalottenboden abgebaut. Weitere verbliebene Gebäudestrukturen wurden gereinigt und dekontaminiert, so dass die Voraussetzungen für die Aufhebung auch dieser Kontrollbereiche gegeben sind.

Im Anschluss an die vier Rückbauphasen erfolgt der sogenannte konventionelle Abbruch der verbliebenen Gebäude. Die aus dem Abbruch der Gebäude stammenden Beton- und Stahlmassen werden entsprechend der Festlegungen des Genehmigungsbescheids freigegeben und anschließend dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt. Nach Abschluss aller Rückbauarbeiten steht einer Nachnutzung des Geländes nichts im Wege.

 

Das Kernkraftwerk Stade wurde von 1972 bis 2003 betrieben. Am 14. November 2003 wurde der Druckwasserreaktor aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt und befindet sich aktuell in der letzten Rückbauphase. Das Kraftwerk gehörte zu den ersten kommerziell genutzten Kernkraftwerken in Deutschland und hatte eine elektrische Leistung von 672 MW brutto. Derzeit sind am Standort noch ca. 40 Mitarbeiter der PreussenElektra GmbH sowie ca. 150 Mitarbeiter von Partnerfirmen beschäftigt.

 

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