Kurz vor endgültiger Abschaltung: Kernkraftwerk Brokdorf verabschiedet sich als bedeutender Stromerzeuger
20. Dezember 2021
Das Kernkraftwerk Brokdorf (KBR) wird am 31. Dezember 2021 seinen Betrieb endgültig einstellen. Aus diesem Anlass stattete der Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, Jan Philipp Albrecht, dem Kraftwerk heute einen Besuch ab und wandte sich in einer Online-Ansprache an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kraftwerks.
Dabei sprach Minister Albrecht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KBR seinen Dank aus: „Sie haben hier über Jahrzehnte sehr verantwortungsbewusst einen wichtigen Dienst für die Allgemeinheit geleistet und dabei täglich den sicheren Betrieb der Anlage gewährleistet. Das nötigt mir den größten Respekt ab und dafür danke ich Ihnen im Namen der gesamten Landesregierung herzlich. Mir ist bewusst, dass diese letzten Tage des Kraftwerksbetriebs bei Ihnen eher Wehmut als Freude auslösen. Umso dankbarer bin ich, dass ich heute die Gelegenheit hatte, mit einigen von Ihnen noch einmal direkt ins Gespräch zu kommen. Ihre Kenntnisse und Erfahrungen werden für uns bei dem nun anstehenden Rückbau des Kraftwerkes so wertvoll wie unverzichtbar sein.“
Dr. Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung, betonte: „Wir freuen uns über den Besuch des Ministers als Zeichen der Wertschätzung. Es bleibt unbestritten, dass die Kolleginnen und Kollegen im KBR mit viel Herzblut und persönlichem Einsatz teils über Jahrzehnte hinweg dafür gesorgt haben, dass das KBR sicher betrieben wurde. Nur durch dieses Engagement konnte das Kraftwerk seinen wichtigen Beitrag zu einer klimaschonenden und stabilen Stromversorgung in Schleswig-Holstein leisten. Nun beginnt ein neues Kapitel in der Kraftwerksgeschichte. Auf den Nachbetrieb und Rückbau haben wir uns bestens vorbereitet. Für die Kolleginnen und Kollegen hier am Standort gibt es viele neue spannende Aufgaben und Perspektiven. Sobald wir die notwendigen Genehmigungen haben, werden wir mit dem Rückbau richtig loslegen können.“
Das Kraftwerk an der Elbe ist „World Class Safety Excellence“
Die Errichtung des Kraftwerks stand zunächst im Zeichen der Proteste der Anti-Atom-Bewegung in Deutschland. Der Betrieb hingegen war geprägt von vielen Erfolgen. Am 14. Oktober 1986 speiste der Druckwasserreaktor zum ersten Mal Strom in das Stromnetz ein. In diesen 35 Jahren hat die Anlage mehr als 380 Milliarden Kilowattstunden Strom (brutto) erzeugt, war in den Jahren 1992 und 2005 Weltmeister bezogen auf die jährlich erzeugte Strommenge und rangierte insgesamt 21 Mal in den internationalen Top Ten. Für diese Ergebnisse wird das Kernkraftwerk weltweit geachtet und hochgeschätzt. Zuletzt wurde dies 2019 bescheinigt: Im Rahmen einer internationalen Überprüfung erhielt das KBR von der World Association of Nuclear Operators (WANO) das Prädikat „World Class Safety Excellence“ – die höchste Auszeichnung, die ein Kraftwerk in diesem Zusammenhang erhalten kann. Von ca. 120 Kernkraftwerken in Europa erhielten diese Bewertung bisher nur 15 Anlagen.
Darüber hinaus wurden in den vergangenen 35 Jahren durch den Betrieb des Kernkraftwerks Brokdorf über 380 Millionen Tonnen CO2 eingespart, die bei einer Verstromung durch Kohle- und Gaskraftwerke stattdessen entstanden wären.
Kraftwerksleiter Uwe Jorden betont: „Am Silvesterabend werden wir das Kraftwerk herunterfahren und es kurz vor Jahreswechsel vom Stromnetz trennen. Damit enden 35 Jahre sichere und klimaschonende Stromerzeugung aus Brokdorf. Darüber sind wir sehr traurig, denn wir haben unseren Auftrag, das Land zuverlässig mit Strom zu versorgen, mit großer Leidenschaft erfüllt. Diese Aufgabe müssen nun andere übernehmen.“
Einen ausführlichen historischen Überblick finden Sie hier.
Das Kernkraftwerk Brokdorf hat eine elektrische Leistung von 1.480 MW brutto und beschäftigt rund 500 Personen am Standort. Entsprechend der 13. Novelle des Atomgesetzes geht das Kernkraftwerk Brokdorf am 31. Dezember 2021 vom Netz.
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