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Kernkraftwerk Brokdorf geht zur letzten Kraftwerksrevision vom Netz

17. September 2020

Das Kernkraftwerk Brokdorf wird am kommenden Samstag, 19. September 2020, zur letzten Jahresrevision vor dem Ende des gesetzlich festgelegten Abschaltdatums vo­rübergehend abgeschaltet. Im Rahmen der Revision werden neue Brennelemente in den Reaktordruckbehälter eingesetzt und umfangreiche Prüfungen und Instandhaltungsmaß­nahmen durchgeführt. Ein umfassendes Covid-19-Vorsorgekonzept gewährleistet den Schutz des während der Revision tätigen Eigenpersonals und der eingesetzten Service­kräfte sowie der Bevölkerung vor Ort.

Letzter Leistungsbetriebszyklus für das Kraftwerk

Auch die zum An- und Abfahren übliche Prüfung von Ventilen mit Austritt von reinem Wasserdampf wird zum letzten Mal für die Anwohner wahrnehmbar sein. Der Reaktor­kern wird mit 72 neuen Brennelementen beladen und enthält damit keine Brennele­mente mehr aus dem Material, an dem im Jahr 2017 an einer Fertigungscharge erhöhte Oxidschichten aufgetreten waren. Damit werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass das Kraftwerk uneingeschränkt betrieben werden kann.

Das letzte Revisionsprogramm umfasst zahlreiche routinemäßige Instandhaltungsarbei­ten wie Prüfungen, Wartungen und Inspektionen. Insgesamt fließen rund 12 Mio. Euro in die Sicherheit und Verfügbarkeit der Anlage.

Anlagenleiter Uwe Jorden: „Diese Revision ist für uns in jeder Hinsicht etwas Besonde­res: Zum letzten Mal werden wir die Anlage einer Überprüfung unterziehen, bevor wir sie voraussichtlich Mitte Oktober ein letztes Mal mit dem Stromnetz verbinden werden. Darüber hinaus steht die Revision ganz im Zeichen der Covid-19-Vorsorgemaßnahmen. Zum Schutz unserer Mitarbeiter, der Servicekräfte und der Dienstleister am Standort set­zen wir ein umfassendes Schutzkonzept um, das sich bereits an anderen Kraftwerks­standorten bewährt hat und den strengen hygienischen Arbeitsstandards Rechnung trägt.“

Über die Maßnahmen haben sich das zuständige Dezernat des Kreises Steinburg, die Ar­beitsschutzbehörde der staatlichen Unfallkasse und die atomrechtliche Aufsichtsbehörde im Vorfeld informieren lassen.

Das Kernkraftwerk zu über 93 Prozent verfügbar

Seit dem Brennelementwechsel im letzten Jahr wurden im Kernkraftwerk Brokdorf rund 13,7 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Mit seiner jährlichen Stromproduktion steuert das Kraftwerk rund ein Viertel der gesamten Stromerzeugung des Landes Schles­wig-Holstein bei und hat damit einen großen Anteil an der Grundversorgung. Dazu Anla­genleiter Jorden: „Unseren Auftrag, das Land Schleswig-Holstein sicher, zuverlässig und klimafreundlich mit Strom zu versorgen, werden wir bis zum letzten Tag unseres Be­triebs im kommenden Jahr mit größter Aufmerksamkeit und Leidenschaft erfüllen.“

 

Das Kernkraftwerk Brokdorf hat eine elektrische Leistung von 1.480 MW brutto und beschäftigt rund 500 Personen am Standort. Das KBR wurde im Oktober 1986 erstmalig mit dem Stromnetz verbunden. In den vergangenen gut 30 Jahren Leistungsbetrieb hat der Druckwasserreaktor mehr als 330 Milliarden Kilowatt­stunden Strom erzeugt und rangierte mit seiner jährlichen Stromerzeugung insgesamt 24 Mal unter den in­ternationalen Top Ten. Entsprechend der 13. Novelle des Atomgesetzes geht das Kernkraftwerk Brokdorf spätestens zum 31. Dezember 2021 vom Netz.

 

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