PreussenElektra schließt Errichtung des Zwischenlagers am Kernkraftwerk Unterweser ab und übergibt es betriebsbereit an die staatliche BGZ

17. April 2020
Die PreussenElektra hat das am Standort des Kernkraftwerks Unterweser angesiedelte Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle „LUnA“ heute betriebsbereit an die staatliche Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) übergeben. Damit betreibt die BGZ nun alle drei am Standort befindlichen Zwischenlager.
Das „Lager Unterweser für Abfälle“ (LUnA) ist für die Aufnahme von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen vorgesehen, die aus dem Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser (KKU) hervorgehen. Das LUnA ist ein 79 Meter langes, 17 Meter hohes und 28 Meter breites massives Gebäude, für das knapp 8.000 m³ Beton und 1.562 t Stahl verbaut wurden. Die Errichtung der Halle begann nach Vorlage der Baugenehmigung im März 2018.
„Das Zwischenlager LUnA ist ein wichtiger Teil in der Entsorgungskette für die aus dem Rückbau entstehenden schwach- und mittelradioaktiven Abfälle und damit ein wichtiges Element in der Umsetzung unserer Rückbaustrategie“, so Dr. Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung.
„Wir hatten uns für die Errichtung des LUnA einen ehrgeizigen Zeitrahmen gesetzt“, so Gerd Reinstrom, Leiter des Kraftwerks Unterweser. „Diesen konnten wir vor allem aufgrund der starken Auslastung einzelner Dienstleister nicht ganz einhalten. Dennoch ist die Errichtung und Inbetriebnahme in Summe erfolgreich über die Bühne gegangen und wir sind stolz, dass das Lager jetzt in Betrieb gehen kann“, so Gerd Reinstrom abschließend. Für die nächste Woche ist geplant, einen ersten Container einzulagern. Dieser enthält Teile des sogenannten Oberen Kerngerüsts des Reaktordruckbehälters.
Grundlage für die Übertragung des Lagers an die BGZ ist das Entsorgungsübergangsgesetz. Darin ist unter anderem geregelt, dass die Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen und deren Finanzierung Aufgabe des Bundes ist. In diesem Zusammenhang hat PreussenElektra Anfang 2019 fünf ihrer Standortzwischenlager für hochradioaktive Abfälle und zu Beginn dieses Jahres drei weitere Zwischenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle an die Gesellschaft für Zwischenlagerung an die BGZ übertragen.
Zum Hintergrund:
Der Übergang der Verantwortung für die Entsorgung und Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen beruht auf dem „Gesetz zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung“. Damit wurden die Verantwortlichkeiten für die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke sowie für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle neu geregelt: Die Betreiber der Kernkraftwerke sind nach diesem Gesetz für deren Stilllegung und Rückbau sowie die fachgerechte Verpackung der radioaktiven Abfälle zuständig. Die Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung liegt in der Verantwortung des Bundes.
Die Finanzierung wird durch die bundeseigene Stiftung „Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung“ gewährleistet. Durch eine Einzahlung der Betreiber von Kernkraftwerken in Höhe von 24,1 Milliarden Euro erhielt die Stiftung im Juli 2017 Mittel für diese Aufgabe, die sowohl die Zwischenlagerung als auch den Transport der Abfälle zu einem Endlager umfasst.
Das Kernkraftwerk Unterweser war von 1978 bis 2011 in Betrieb. Der Druckwasserreaktor hatte eine elektrische Leistung von 1.410 MW brutto. Die Anlage wurde als eines von sieben Kernkraftwerken in Deutschland im März 2011 abgeschaltet. Der nukleare Rückbau der Anlage begann mit der Erteilung der ersten Stilllegungs- und Abbaugenehmigung am 5. Februar 2018. Derzeit sind ca. 165 PreussenElektra-Mitarbeiter am Standort beschäftigt.
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