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Kernkraftwerk Brokdorf: Verantwortung für das Standortzwischenlager für Brennelemente wurde übertragen

02. Januar 2019

Auf der Grundlage des Entsorgungsübergangsgesetzes wurden die Verantwortlichkeiten in Bezug auf Stilllegung von Kernkraftwerken und Entsorgung radioaktiver Abfälle in Deutschland neu geregelt: Für die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke sowie die fachgerechte Verpackung der radioaktiven Abfälle sind die Betreiber der Kernkraft­werke zuständig, für die Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung liegt die Verantwortung beim Bund.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 wurden bundesweit 11 Zwischenlager an die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ / www.bgz.de) übertragen. Damit ging die Verantwortung für die Zwischenlagerung und die Entsorgung der darin befindlichen hochradioaktiven Abfälle von den Kernkraftwerksbetreibern auf den Bund über. Für die Standorte der PreussenElektra (PEL) gingen die Zwischenlager an den Standorten Brokdorf, Unterweser, Grohnde, Grafenrheinfeld und Isar mit derzeit rund 195 darin befindlichen Transport- und Lager-Behältern in das Eigentum des Bundes über.

Für die Übertragung wurden im letzten Jahr die organisatorischen, technischen und admi­nistrativen Voraussetzungen geschaffen. Am Standort Brokdorf wechselten acht PreussenElektra-Mitarbeiter zum 1. Januar 2019 zur BGZ, so dass die Kontinuität im siche­ren Betrieb des Zwischenlagers gewährleistet ist. Darüber hinaus werden einige Aufgaben, wie z.B. die Durchführung von bereits begonnenen Projekten sowie die Durchführung von wiederkehrenden Prüfungen, durch die PreussenElektra als Dienstleistung für die BGZ er­bracht.

Neuer Leiter des Standortzwischenlagers ist Sandro Ringel. Herr Ringel war bereits an der Errichtung des Standortzwischenlagers als Bauleiter Elektrotechnik beteiligt und war zu­letzt als Stellvertretender Leiter für den Bereich Technik und Betrieb für das Zwischenlager im Einsatz.

Im Standortzwischenlager befinden sich derzeit 32 CASTOR®-Behälter.

 

Auch die Übertragung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen hat bereits begon­nen

Zum 1. Januar 2020 werden auch die Läger für schwach- und mittelradioaktive Abfälle an die BGZ übertragen. Einen wesentlichen Meilenstein hat die PreussenElektra bereits im September geschafft: Am 20.09.2018 erließ die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) für die PreussenElektra den bundesweit ersten Zwischenbescheid für Abfallgebinde aus dem Kernkraftwerk Würgassen. Der Zwischenbescheid belegt, dass die Abfälle vollständig fachgerecht verpackt sind. Das ist ein wichtiger Schritt für die Bestätigung der Endlagerfä­higkeit und die Grundlage dafür, dass die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle an die BGZ abgegeben werden können.

Zum Hintergrund:

Der Übergang der Verantwortung für die Entsorgung und Zwischenlagerung von radioak­tiven Abfällen beruht auf dem Gesetz zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntech­nischen Entsorgung. Damit wurden die Verantwortlichkeiten für die Stilllegung und den Rückbau der Kernkraftwerke sowie für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle neu gere­gelt: Die Betreiber der Kernkraftwerke sind nach diesem Gesetz für deren Stilllegung und Rückbau sowie die fachgerechte Verpackung der radioaktiven Abfälle zuständig. Die Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung liegt in der Verantwor­tung des Bundes.

Die Finanzierung wird durch die bundeseigene Stiftung „Fonds zur Finanzierung der kern­technischen Entsorgung“ gewährleistet. Sie ist Anfang Juli 2017 durch eine Einzahlung der Betreiber von Kernkraftwerken in Höhe von 24,1 Milliarden Euro mit Mitteln für diese Auf­gabe einschließlich der Zwischenlagerung und des Transports der Abfälle zu einem Endla­ger ausgestattet worden.

Das Kernkraftwerk Brokdorf hat eine elektrische Leistung von 1.480 MW brutto und beschäftigt rund 500 Personen am Standort. Das KBR wurde im Oktober 1986 erstmalig mit dem Stromnetz verbunden. In den vergangenen gut 30 Jahren Leistungsbetrieb hat der Druckwasserreaktor mehr als 330 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und rangierte mit seiner jährlichen Stromerzeugung insgesamt 24 Mal unter den internationalen Top Ten. Entsprechend der 13. Novelle des Atomgesetzes geht das Kernkraftwerk Brokdorf spätestens zum 31. Dezember 2021 vom Netz.

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