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PreussenElektra erhält Genehmigung zur Stilllegung und zum Abbau des Kernkraftwerks Unterweser

Der Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser (KKU) kann starten: Das Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz in Niedersachsen hat PreussenElektra die Ge­nehmigung nach § 7 Abs. 3 des Atomgesetzes zur Stilllegung und zum Abbau des Kern­kraftwerks gestern erteilt. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der PreussenElektra, Dr. Guido Knott, sowie Kraftwerksleiter Gerd Reinstrom nahmen heute persönlich den Bescheid vom Niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies entgegen.

PreussenElektra plant, noch in diesem Monat mit dem Rückbau zu beginnen. Das KKU ist damit die zweite Anlage der PreussenElektra, die 2011 abgeschaltet wurde und für die die Genehmigung zum Rückbau vorliegt. Bereits im Januar 2017 erhielt das Kernkraft­werk Isar 1 als erstes der in 2011 abgeschalteten acht deutschen Kernkraftwerke diese Genehmigung. Damit befinden sich drei der insgesamt acht Kernkraftwerke der PreussenElektra im Rückbau: Der nukleare Rückbau des Kernkraftwerks Stade ist weit vorangeschritten und soll in circa vier Jahren abgeschlossen sein. Bereits vollendet wer­den konnte der nukleare Rückbau des Kernkraftwerks Würgassen im Jahr 2014.

Umfassendes Wissen für einen sicheren Rückbau vorhanden

„Mit den beiden Rückbauprojekten Stade und Würgassen verfügen wir über die umfas­sende Kompetenz im Rückbau von Leistungsreaktoren. Das Wissen und die Erfahrung, die wir dabei gesammelt haben, kommen nun zum Einsatz und helfen uns, auch die an­stehenden Rückbauprojekte sicher und umweltschonend umzusetzen“, so Dr. Guido Knott.

PreussenElektra hat die Stilllegung und den Abbau des KKU im Mai 2012 beantragt. Im Laufe des Genehmigungsverfahrens wurden insbesondere ein ausführlicher Sicherheits­bericht, eine Kurzbeschreibung sowie eine Umweltverträglichkeits-untersuchung erstellt. Diese lagen zwei Monate zur Einsicht für die Öffentlichkeit aus. Im vier Tage dauernden anschließenden Erörterungstermin im Februar 2016 wurden alle Einwendungen zum Vorhaben eingehend behandelt.

Kraftwerksleiter Gerd Reinstrom ergänzt: „Viele Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen sechs Jahren darauf hingewirkt, dass wir die Genehmigung nun in den Hän­den halten können. Wir freuen uns, dass wir - auf Basis unseres langjährigen spezifischen Anlagenwissens, ergänzt um die Rückbauerfahrungen aus den Standorten Würgassen und Stade - jetzt loslegen und unsere planerische Vorarbeit in die Tat umsetzen können.“

Rückbau erfolgt von innen nach außen

Als nächster Schritt werden nicht mehr benötigte Systeme stillgesetzt und demontiert sowie logistische Vorbereitungen innerhalb des Kontrollbereichs getroffen, so dass u.a. ein Reststoffbearbeitungszentrum für ausgebaute Teile im Reaktorgebäude-Ringraum eingerichtet werden kann. Außerdem wird die Demontage der Einbauten im Reaktor­druckbehälter vorbereitet. Parallel wird der Abtransport der restlichen im Nasslager befindlichen Brennelemente fortgesetzt.

Rückbau transparent gestalten

„Für die Rückbauarbeiten innerhalb des Kontrollbereichs veranschlagen wir ca. 13 Jahre. In dieser Zeit wird vom voranschreitenden Abbau innerhalb des Reaktorgebäudes äußer­lich nichts zu sehen sein. Gerade deshalb ist es uns wichtig, die Bürger hier in der Region mitzunehmen und kontinuierlich über den Fortschritt beim Rückbau zu informieren. Dabei wollen wir möglichst viele Gelegenheiten des persönlichen Austauschs schaffen“, so der Anlagenleiter weiter. „Aus diesem Grund unterstützen wir auch den vom Land­kreis Wesermarsch initiierten Dialogprozess Wesermarsch und laden Medien, Politik und Anwohner regelmäßig zu Veranstaltungen ein.“

Die Genehmigung wird auf den Internetseiten des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (www.umwelt.niedersachsen.de) veröffent­licht.

 

Zum Hintergrund

Das Kernkraftwerk Unterweser war von 1978 bis 2011 in Betrieb. Der Druckwasserreaktor hatte eine elektri­sche Leistung von 1.410 MW brutto. Die Anlage wurde als eines von sieben Kernkraftwerken in Deutschland im März 2011 abgeschaltet und verlor im Rahmen der 13. Novelle des Atomgesetzes ihre Berechtigung zum Leistungsbetrieb. Bis zum Ende des Leistungsbetriebes im März 2011 erzeugte das KKU mehr als 305 Mrd. Kilowattstunden Strom. Zu diesem Zeitpunkt war dies weltweit einzigartig: Keine andere Einzelblockanlage hatte jemals so viel Strom erzeugt wie das KKU. Derzeit sind am Standort rund 180 PreussenElektra-Mitar­beiter beschäftigt.

 

PreussenElektra betreibt in Deutschland die Kernkraftwerke Brokdorf (Schleswig-Holstein), Grohnde (Nie­dersachsen) und Isar 2 (Bayern) für die Stromproduktion. Die im Jahr 2011 abgeschalteten Anlagen Isar 1 (Bayern) und Unterweser (Niedersachsen) befinden sich im Rückbau. Der nukleare Rückbau des Kernkraft­werks Stade (Niedersachsen) ist weit fortgeschritten und der des Kernkraftwerks Würgassen (Nordrhein-Westfalen) bereits beendet. Ziel der rund 2.000 Mitarbeiter der PreussenElektra ist es, bis 2022 einen wesent­lichen Beitrag zur klimaschonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Stromerzeugung in Deutschland zu leisten und den sicheren und zuverlässigen Rückbau der stillgelegten Anlagen zu gewährleisten.

 

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