Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist wieder Strom ins Netz – Kraftwerksrevision beendet

Am frühen Morgen des 22. März 2018 wurde das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) wieder mit dem Stromnetz verbunden. Das Kraftwerk war seit dem 24. Februar für den
35. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision abgeschaltet.
Im Rahmen der Kraftwerksrevision wurde eine Vielzahl an Prüfungen und zahlreiche Inspektions- sowie Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, unter anderem wurden an Armaturen, Pumpen und Antrieben Wartungsarbeiten durchgeführt sowie Behälter und Rohrleitungen zerstörungsfrei geprüft. Der Reaktorkern erhielt 56 neue Brennelemente.
Zwei meldepflichtige Ereignisse wurden der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde angezeigt. Bei der Inspektion des Oberen Kerngerüsts wurde ein defekter Brennelement-Zentrierstift festgestellt. Dies hatte keine Auswirkungen. Zentrierstifte dienen der Feinjustierung von Brennelementen im Reaktordruckbehälter. Darüber hinaus ließ sich bei der Durchführung einer Wiederkehrenden Prüfung ein Regelantrieb in einem von vier Strängen im Frischdampfsystem nicht verfahren. Die entsprechenden Regelantriebe in den anderen drei Strängen funktionierten bestimmungsgemäß. Der betroffene Regelantrieb wurde im Beisein des Gutachters überprüft und gegen einen geprüften Reserveantrieb getauscht. Weitere typgleiche Regelantriebe wurden vorsorglich überprüft.
Beide Vorkommnisse liegen unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken („Stufe 0“). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Kategorie „N“ fristgerecht angezeigt.
Im Verlauf des Anfahrens der Anlage wurde eine geringfügige Leckage an einer Verschlussschraube einer Armatur im nicht-nuklearen Speisewassersystem erkannt. Durch die Reparatur verzögerte sich das Anfahren des Kraftwerks um ca. zwei Tage.
Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten.
Zusätzlich zur Kraftwerksmannschaft haben bis zu 1.200 externe Fachkräfte von verschiedenen Fachfirmen über 3.700 Arbeitsaufträge in den letzten drei Wochen abgearbeitet. Über den reibungslosen Verlauf der Revision freute sich Anlagenleiter Michael Bongartz: „Die Revision hat einmal mehr gezeigt, dass das KWG in einem technisch sehr guten Zustand ist. Ich danke meiner Kraftwerksmannschaft und den Mitarbeitern unserer Auftragnehmer für Ihr Engagement und das sorgfältige und umsichtige Arbeiten.“
Seit der letzten Revision im April 2017 war das Kernkraftwerk Grohnde mit einer Zeitverfügbarkeit von 96,4 Prozent am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum ca. 8,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das Kernkraftwerk Grohnde trug damit wesentlich zur Grundversorgung in Niedersachsen bei.
Das Kernkraftwerk Grohnde hat eine elektrische Leistung von 1.430 MW brutto und beschäftigt rund 500 Personen. Entsprechend der 13. Novelle des Atomgesetzes geht das Kernkraftwerk Grohnde spätestens zum 31. Dezember 2021 vom Netz.
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