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Kernkraftwerk Grohnde: Meldung zweier Vorkommnisse

11. November 2019

Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung im Kernkraftwerk Grohnde (KWG) wurde am 5. November 2019 festgestellt, dass an einem von vier Notstromdieseln eine geringe Kühlwasserleckage vorhanden war. Grund hierfür war eine lose Rohrleitungshalterung, wodurch sich eine Dichtung verschieben konnte. Die Rohrleitungshalterung wurde instandgesetzt. Die Leckage hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Leistungsbetrieb der Anlage. 

Am 8. November 2019 startete ungeplant ein Notspeisenotstromdiesel aufgrund eines Defekts in Elektronikbaugruppen der Ansteuerung eines Kuppelschalters der Notstromanlage. Das Reaktorschutzsystem startete bestimmungsgemäß den Diesel. 

Auch das Öffnen des Schalters hatte keine Auswirkung auf den sicheren Leistungsbetrieb. Die betroffenen Baugruppen in der Ansteuerung des Kuppelschalters wurden gegen geprüfte typgleiche Baugruppen getauscht. Die anschließend durchgeführte Prüfung verlief einwandfrei. 

Notstromdiesel sind wie alle sicherheitstechnisch wichtigen Komponenten in Kernkraftwerken mehrfach vorhanden.

Beide Vorkommnisse liegen unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheits­technischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken („Stufe 0“). Der Auf­sichtsbehörde wurden sie nach der Kategorie „N“ („Normal“) fristgerecht angezeigt.

 

Zum Hintergrund

Meldepflichtige Ereignisse in kerntechnischen Anlagen dienen dazu, aus den gewonnenen Erkenntnissen aus Untersuchungen und sich ggf. anschließenden Instandsetzungen zu lernen und diese mit der Branche zu teilen. Diese Meldekultur macht kerntechnische Anlagen damit noch sicherer. Im Schnitt melden deutsche Kernkraftwerke pro Jahr rund sechs bis sieben Ereignisse. Mit Blick auf die Sicherheit des Kernkraftwerks wesentlich aussagekräftiger als die Anzahl ist die Einordnung von Ereignissen in die Kategorien S (Sofortmeldung), E (Eilmeldung) oder N (Normalmeldung) sowie die Zuordnung zu einer der sieben Stufen der internationalen INES[1]-Skala.

Seit Einführung der INES-Skala im Jahr 1991 hat das Kernkraftwerk Grohnde 170 Ereignisse der Stufe „0“ und zwei Ereignisse der Stufe „1“ gemeldet. Einen Störfall (INES-Stufe 2) gab es im KWG noch nie.



[1] International Nuclear and Radiological Event Scale)

 


[1] International Nuclear and Radiological Event Scale)